Wie sehen öffentliche Räume heute, in einer digital vernetzten Welt aus? Auf welche Weise kann gesellschaftliche Teilhabe im Museumsraum funktionieren? Und welche (neuen) Räume brauchen wir dafür? Diese und weitere Fragen stellen sich die Architekt*innen Frauke Gerstenberg und Jan Liesegang von raumlabor Berlin. In ihrem Vortrag über Dialogräume nehmen sie die Zuhörenden mit auf ihre Suche nach dem sogenannten „dritten Raum“ zwischen realer und virtueller Öffentlichkeit. Dafür präsentieren sie auch das von ihnen entwickelte Modulsystem für die drei lab.Bode-Vermittlungsräume und diskutieren, wie Museen zukünftig aussehen könnten.
Museen brauchen Räume mit hoher Aufenthaltsqualität, in denen Gruppen ungestört arbeiten können, Räume, die zur aktiven Beteiligung einladen und Vermittlungsarbeit sichtbar machen. lab.Bode hat mit diesem Anspruch drei Museumsräume zu Vermittlungsräumen umgestaltet, die öffentlich zugänglich sind.
Ist es wichtig, dass Vermittlungsräume sichtbar und in direkter Nähe zu den Ausstellungsräumen liegen? Was verändert sich dadurch in der Vermittlungspraxis und welche Herausforderungen bringen solche multifunktionalen Räume im Museum mit sich? Diese Fragen beleuchten wir mit den hier gebündelten Materialien.
Henrike Plegge, Kunsthochschule Mainz, forscht zu sichtbaren Räumen für Kunstvermittlung und reflektiert in ihrem Text, wie sich diese Sichtbarkeit auf die Vermittlungspraxis auswirkt. Fiona Kingsman, Tate Modern, spricht darüber, warum sichtbare Lernräume die Partizipation verschiedener Nutzer*innen im Museum stärken. Unter der Frage, wie Räume für Vermittlung gestaltet werden können, kommen Frauke Gerstenberg und Jan Liesegang, beide Teil des Kollektivs raumlabor Berlin, mit ihrem Beitrag aus der lab.Bode-Vortragsreihe SET zu Wort. In zwei Videointerviews sprechen Kunstvermittler*innen und Mitarbeiter*innen von lab.Bode über ihre Erfahrungen in den lab.Bode-Vermittlungsräumen.
Wir machen hier außerdem die Gestaltungskonzepte der lab.Bode-Räume öffentlich und zeigen, wie das modulare Möbelsystem von raumlabor Berlin in den Räumen genutzt wurde.
Wie kann es gelingen, Perspektiven, Prozesse und Ergebnisse aus der Vermittlung für alle Museumsnutzer*innen wahrnehmbar zu machen? Im Video-Interview mit Beate Slansky geht es um den Spagat zwischen Arbeitsraum und Ausstellungssituation, den ein öffentlich zugänglicher Vermittlungsraum erfordert. Es werden Ideen für Vermittlungspräsentation und -kommunikation vorgestellt, die wir im Rahmen von lab.Bode entwickelt und ausgetestet haben.
Die multiple Nutzung der sichtbaren Vermittlungsräume für Workshops, Vorträge, Präsentationen und vieles mehr funktioniert nur, wenn kreativ mit dem Raum und dem darin befindlichen Mobiliar umgegangen werden kann. Hier zeigen wir, wie sich die lab.Bode-Vermittlungsräume während der Programmlaufzeit in viele verschiedene Settings und Szenarien verwandelten und wie die flexiblen Möglichkeiten der für lab.Bode entwickelten Raumelemente den Lernprozess und das Arbeiten mit unterschiedlichen Medien und Methoden unterstützen können.
Räume für Vermittlung im Museum gestalten
Zu Beginn von lab.Bode wurden drei Museumsräume für die Vermittlungsarbeit umgestaltet. Ausgehend von der Anforderung einer flexiblen Nutzung dieser Räume, gestaltete raumlabor Berlin ein modulares Möbelsystem. Die hier zusammengestellten Materialien geben Einblick in das Raum- und das Gestaltungskonzept und reflektieren die Erfahrungen, die Vermittler*innen und lab.Bode-Mitarbeiter*innen mit diesen Räumen gemacht haben. Ein weiterer Entwurf für ein mobiles Möbelsystem gibt außerdem Anregung für die temporäre Gestaltung von Vermittlungsräumen.
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Ist die Nähe der lab.Bode-Vermittlungsräume zu den Objekten des Bode-Museums ein Vorteil? Braucht es für die Vermittlungspraxis mit Kindern und Jugendlichen im Museum einen Rückzugsort? Welche Rolle spielt das Zeigen von Projektergebnissen? Die Choreografin Bahar Meric und die bildende Künstlerin Karen Winzer sprechen über ihre Erfahrungen in den lab.Bode-Räumen Freiraum und Plattform.