Vermittlung im Museum zu stärken heißt auch, sie in allen öffentlichen Räumen des Museums sichtbarer zu machen. Das bedeutet für lab.Bode, die Ergebnisse und Prozesse der Projektwochen mit Schüler*innen zu präsentieren.
Eine größere Sichtbarkeit hat einerseits zur Folge, dass Museumsnutzer*innen die Vermittlungsarbeit als gleichwertige Aufgabe neben dem Ausstellen und dem Bewahren von Kunst wahrnehmen können, andererseits wird den Stimmen der Teilnehmenden von Vermittlungsprojekten dadurch ein höherer Stellenwert beigemessen. Es stärkt ihre Identifikation mit dem Museum und die Lust wiederzukommen. Die Perspektiven von Kindern und Jugendlichen können neue Zugänge zu den ausgestellten Werken öffnen, ihnen aktuelle Interpretationen hinzufügen und das Museum zu einem Spiegel einer vielstimmigen Gesellschaft machen.
Dass Schüler*innen im Museum auf unterschiedliche Weise sichtbar eingreifen können, stellt in vielen Museen immer noch eine deutliche Verschiebung von Grenzen und Hierarchien dar. Wer entscheidet, was auf welche Weise im Museum sichtbar werden darf? Haben Jugendliche überhaupt ein Interesse daran, sich selbst und ihre Lernprozesse im Museum auszustellen? Welche Faktoren tragen zu einer gelungenen Präsentation eines Projekts bei? Diese und weitere Fragen beleuchtet der Text über das Schulprojekt „Schneller! Höher! Weiter!“.
Außerdem werden aktivierende Materialien vorgestellt, die aus lab.Bode-Schulprojekten hervorgegangen sind. Sie schlagen alternative Sammlungsrundgänge oder Objektbeschriftungen vor und entwerfen Ideen, was sich im Museum außer der Kunst noch so alles abspielen könnte. Mit diesen Materialien werden die Stimmen und Ideen der beteiligten Kinder und Jugendlichen nachhaltig im Museum erfahrbar.
Wie können Schüler*innen im Museum aktiv Raum einnehmen? Wer entscheidet, was öffentlich im Museum gezeigt wird? Wessen Interesse ist es eigentlich, Vermittlungsprozesse sichtbar zu machen? Maralena Schmidt reflektiert am Beispiel des Schulprojekts „Schneller! Höher! Weiter!“, wie im Rahmen von lab.Bode Schüler*innen mit eigenen künstlerischen Reaktionen im Museumsraum sichtbar werden konnten.
Im Fokus von lab.Bode standen langfristige Kooperationen mit Partnerschulen und die Stärkung der Vermittlungsarbeit im Museum. Die Initiative fragte sich aber auch: Wie lässt sich der Aktionsradius erweitern? Welche Möglichkeiten gibt es, die Räume des Museums zu verlassen und in der Stadt sichtbar zu werden? Drei Outreach-Projekte von lab.Bode sind im lab.Bode pool dokumentiert und können Inspiration für Formate sein, die sich der „aufsuchenden Kulturarbeit“ zuordnen lassen.