lab.Bode möchte den kunsthistorischen Kanon des Museums erweitern, die Museumspraxis und -erfahrung verändern und dadurch vielfältige Auseinandersetzung mit Kunstwerken und Objekten ermöglichen. So geht es nicht vorrangig um die Vermittlung von Wissen durch das Museum. Schüler*innen werden vielmehr als Wissensträger*innen eingebunden und Skulpturen gemeinsam zum Sprechen gebracht. Wenn Kunstvermittlung einen Rahmen für Austausch und Beziehungen schafft, können Vermittlung und Lernen als ein gemeinschaftlicher Prozess etabliert werden, in dem auch das Museum eine lernende Institution ist, die ihre Machtstrukturen zur Disposition stellt.
Über den Unterschied von Wissen und Bildung sowie das Potential von transformatorischen Bildungsprozessen spricht Hans-Christoph Koller. Wie die Strategie des Verlernens als Bildungsprozess verstanden werden kann, diskutieren María do Mar Castro Valera und Nikita Dhawan. Aus der Perspektive der Museum Studies fragen Sharon Macdonald und Michael Beaney, was Museumsobjekte überhaupt sind und was es bedeutet, mit ihnen zu sprechen. Anhand des Projekts Talking Feet reflektieren wir, wie künstlerische Arbeitsweisen transformatorische Bildungsprozesse ermöglichen und alternatives Wissen durch verschiedene Stimmen im Museum hörbar wird.
Video aus der lab.Bode-Vortragsreihe SET
Was bedeutet es, mit Objekten zu sprechen? Was sind überhaupt Museumsobjekte und wie können wir ihnen mit mehr Aufmerksamkeit begegnen? Welche Rolle spielen sie in unserem Denken? Wie können wir lernen, besser mit ihnen zu reden? Und wie können Antworten auf diese Fragen die Museumspraxis und unsere Museumserfahrung verändern? Anthropologin und Museologin Sharon Macdonald und Philosoph und Ontologe Michael Beaney kommen miteinander – und mit anderen Objekten – zu diesen Fragen ins Gespräch.